Sehr geehrter Herr Regierungsrat Attiger
Sehr geehrte Damen und Herren Grossräte
Sehr geehrter Herr Büttiker
Sehr geehrte Anrainer und Grundeigentümer
Sehr geehrte Anwesende
Im Namen der Gemeinde Wohlen und der Gemeinde heisse ich sie herzlich willkommen zum Spatenstich der Nutzenbachstrasse resp. Anglikerstrasse oder der K265.
Nein, wir werden Sie nicht vermissen. Also nicht Sie, geschätzte Damen und Herren, sondern die Strasse. Die enge Strassenführung der Nutzenbachstrasse nicht, die Schlaglöcher nicht und das ausgefahrene Bankett nicht. Auch die halsbrecherischen Abbiegemanöver nicht. Und auch die enge und manchmal beängstigende Unterführung nicht, wenn ein anderes Fahrzeug entgegen kommt. Nein, wir werden die alte Nutzenbachstrasse nicht vermissen.
Die Nutzenbachstrasse verbindet Villmergen und den Wohler Dorfteil Anglikon und war in den vergangenen Jahrzehnten einige Male Bestandteil heisser politischer Diskussionen. Die beiden Gemeinden Wohlen und Villmergen bilden im unteren Bünztal den Wirtschaftsstandort für die Region mit gesamthaft knapp 12’000 Beschäftigten. Und die Nutzenbachstrasse verbindet die vier Gewerbegebiete, in denen ein wesentlicher Anteil der Beschäftigten ihre Arbeitsstelle hat.
Von der Villmerger Allmend, entlang dem Ferroareal, erschliesst die Achse den Rigacker und das Gebiet Wil, wo die Gemeinde Wohlen derzeit die Erschliessung der letzten grossen Parzellen plant. Die Verbindungsachse hat also eine grosse Bedeutung und mit dem durchgängigen und sicheren Veloweg entlang der Nutzenbachstrasse und der Renaturierung des Nutzenbachs werden zwei weitere wichtige Anliegen umgesetzt.
Das Untere Bünztal beheimatet viele Logistik- und Handelsunternehmungen. Das bringt nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch viel Verkehr. Nicht nur aber auch wegen der Corona-Krise hat der Versandhandel und damit die Logistik stark zugenommen. Auf dem Ferroareal hinter uns beispielsweise verschickt ein führender Online-Händler täglich zehntausende Pakete. Im Neubau, der ebenfalls da entsteht, werden bald Kosmetikartikel konfektioniert und verschickt. Und aus der Villmerger Allmend werden täglich Schokolade, Wein, Suppen oder WC-Papier in der Schweiz verteilt. Damit das alles funktioniert, sind leistungsfähige Achsen nötig.
Der Verkehr ist aber auch eine Belastung. Der Lastwagenverkehr ist beträchtlich und so muss auch der Entlastung der Ortszentren zum Schutz der Bevölkerung Beachtung geschenkt werden. Reduzierte Geschwindigkeiten auf den Hauptachsen innerorts oder eine Südumfahrung des Zentrums wären zwei Ansätze, für die die Gemeinden Wohlen und Villmergen sicher Hand bieten würden. Nehmen sie diesen Gedanken doch für weitere Planungen mit, Herr Regierungsrat.
Ich möchte an dieser Stelle auch einige Worte des Dankes an die Anwesenden richten. Ich danke dem Regierungsrat und den Verantwortlichen des Kantons für die Umsetzung des grossen Bauprojekts und die gute Zusammenarbeit. Ich danke den Projektverantwortlichen der kantonalen und kommunalen Verwaltungen für ihren Einsatz.
Ein grosser Dank geht auch an die Anrainer und Landbesitzer, welche für die Umsetzung des Projekts Landwirtschaftsland geben mussten. Das ist nicht selbstverständlich.
Und ich danke der Bevölkerung für die Geduld in den kommenden Jahren, wenn es wegen der Baustelle zu Umleitungen und Stau kommt. Ich wünsche uns allen, dass das Bauprojekt reibungslos und unfallfrei abläuft.
Geschätzter Herr Regierungsrat und Verkehrsminister, wenn ich Ihnen zum Schluss noch einen weiteren Verkehrswunsch mit auf den Weg geben dürfte: Wenn die neue SBB-Unterführung gebaut wird, könnte man im Anschluss gleich ein drittes Gleis einbauen, damit im Freiamt nicht nur der Güterverkehr, sondern auch die eher stiefmütterlichen Zugsverbindungen für den Personenverkehr verbessert werden könnten. Man wäre dann mindestens mit der Infrastruktur schon mal bereit, wenn es dann wieder genügend Lokführer hat.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!